Deutsche Wirtschaftslage

Jammern ist der Gruß der Kaufleute – ist die Wirtschaftslage tatsächlich so schlecht? Ein kurzer Einwurf als Glosse

Selbst unser Wirtschaftsminister Habeck sieht jetzt die deutsche Wirtschaftslage als dramatisch schlecht an. Die Wachstumsprognosen wurden für 2024 eingesackt, es gibt viele Experten, die von Stagnation oder sogar Rezession für 2024 und 2025 ausgehen. Was sind Indikatoren:

  • Energiepolitik: Deutschland besitzt weltweit mit die höchsten Strom- bzw. Energiepreise. Das Abschalten vorhandener AKWs ging eindeutig, Überraschung, zu Lasten der Preise. Atomstrom aus D hat nicht die „Leitungen verstopft“, sondern dazu beigetragen, dass das Stromangebot verlässlich vorhanden und größer war. Und Angebot und Nachfrage bestimmen nun mal den Preis. Das bedeutet nicht, dass der weitere Ausbau befürwortet werden muss. Endlagerungsprobleme der Brennstäbe existieren, und risikobehaftet ist diese Technologie schon, allerdings wesentlich geringer als häufig propagiert, z.B. war Fukushima in erster Linie ein Naturunglück mit geringerer nuklearer Dramatik (könnte man blasphemisch behaupten) wie häufig dargestellt, und Tschernobyl war ein völlig aus dem Ruder gelaufenes Experiment (Testlauf) des Reaktorverhaltens.
  • Das Abschalten der letzten Kernkraftwerke fiel in eine Zeit der extremen Energieknappheit. In genau dieser Zeit wurden die CO2-neutralen und stets verfügbaren Energiequellen abgeschaltet. Jetzt sollen 10 neue Gaskraftwerke (sind noch nicht CO2-neutral) „kurzfristig“ aufgebaut werden – bei „erleichterter Bürokratie“ und genau die Kapazität erwirtschaftend, die durch das Abschalten der AKWs vorhanden gewesen wäre. Side Effekt – es steigert natürlich das Bruttosozialprodukt. Man kann allerdings auch Löcher buddeln und diese wieder zuschütten, auch das würde das BSP erhöhen. Ob das in der gegenwärtigen Situation CO2-neutral von statten geht sei dahingestellt, und ob die Energiepreise dadurch sinken werden (die Investitionskosten müssen umgelegt werden) – auch strittig.
  • Investitionen in Deutschland sind ein weiterer Indikator für die Standortqualität. Die FAZ schreibt dazu:“ Seit 2015 sind die deutschen Direktinvestitionen im Ausland deutlich gestiegen, während die ausländischen Direktinvestitionen in Deutschland seit 2019 im Trend deutlich zurückgehen. 2022 flossen rund 125 Milliarden Euro mehr als Direktinvestition ins Ausland als hereinkamen, ein Rekord. Der Nettokapitalfluss könnte im vergangenen Jahr zum dritten Mal nacheinander mehr als 100 Milliarden Euro betragen haben.“ Ein Alarmsignal erster Güte!
  • Die Pisa-Studien waren im Ergebnis nicht erbaulich – Deutschland fällt zurück. Als rohstoffarmes Land ist das Wissen – der jüngeren Generation allemal – das A und O zukünftiger wirtschaftlicher Basis. So wichtig diskriminierungsfreie Rahmenbedingungen und zugehörige Forschung ist, wer diese unangemessen! überbetont (Genderismus ist gemeint) und MINT-Fächer vernachlässigt ist auf dem Holzweg. Genderismus lässt sich nicht verkaufen, Ergebnisse von Top-Ingenieuren dagegen schon – und noch haben wir sie. Gut ausgebildete Menschen könnten dann auch den Strukturwandel hervorragend unterstützen in dem sie in Forschung und Entwicklung tätig sind. Das wiederum würde den negativen Effekt der Abwanderung der Investitionen in D konterkarieren, reine Produktionsstätten werden hier ab- und dafür Forschungs- und Entwicklungszentren aufgebaut.

Blombergs vorläufiges Fazit sollte ein deutliche Warnung sein: „Germany’s Days as an Industrial Superpower are coming to an End.“ Kann man so sehen, bedingt befürworten, muss man aber nicht.

Die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu reduzieren ist selbstverständlich richtig, eine diskriminierungsfreie Gesellschaft mit Rahmenbedingungen die es jedem und jeder erlauben gemäß seiner und ihrer Fasson zu leben und zu arbeiten ebenso, natürlich auch angemessene und sinnvolle Genderwissenschaften z.B. auf Basis naturwissenschaftlichen Know Hows, weniger Ideologien und Dogmen, dem Gegenüber auch mal zuhören, mehr Pragmatismus, weniger Hysterie (wir sind eine sehr starke Demokratie) und mehr Demut der politischen und auch medialen Verantwortungsträger und -innen würde allen gut zu Gesicht stehen.

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2 Antworten

  1. Bolze sagt:

    aktuell noch zwei weitere Indikatoren
    – Zahl der Insolvenzen sprunghaft gestiegen
    – Verschuldungsgrad des Staates sprunghaft gestiegen

  2. schollibert sagt:

    Hey, ich bin doch hier der Meckerpott. Aber ok, wenn selbst Habeck jetzt nicht mehr von Glanzzeiten schwärmt, muss schon was dran sein. Schaut man sich noch die Vermögensverteilung (Privatvermögen, Eigentumsbesitz) in der EU an, sieht es eigentlich noch düsterer in D im Vergleich zu anderen EU-Staaten aus. D lebt echt von der Substanz, lange kann das nicht mehr gut gehen (meine Prognose).

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